ICH BIN SO FREI. Freiheit – Verantwortung – Eigentum – Politically Incorrect

November 20, 2008

Die ewigen Feinde der Freiheit

Filed under: Finanzkrise,liberale Theorie,linke Irrungen — Georg Vetter @ 2:19 pm

Es kann nicht oft genug gesagt werden: Die derzeitige Finanzkrise hat seine Ursache in einem signifikanten Staatsversagen. Sowohl in den Vereinigten Staaten von Amerika als auch in Europa wurde seit Jahren die Geldmenge über Gebühr ausgeweitet. Dies mag seine Ursache in den riesigen Defiziten der USA einerseits und etwa der Deutschen und Franzosen andererseits haben. Die Zentralbanken, also die Geldmonopolbehörden, haben eine Politik des exzessiven Geldes betrieben.

Billiges Geld kreiert immer eine Goldgräberstimmung, die zur Hausse führt. Die Menschen werfen kritische Überlegungen über Bord und kaufen jenseits von allen üblichen ökonomischen Überlegungen. Manche nennen dieses Verhalten verantwortungslosen Wagemut („moral hazard“). Die Wirtschaftssubjekte werden in ihren Spekulationen leichtsinnig. Dieses Phänomen ist nicht auf die sprichwörtlichen amerikanischen Häuslbauer beschränkt. Auch von den ÖBB bis hin zu den Bürgermeistern kleiner Gemeinden wurde spekuliert – und das mit öffentlichen Geldern.

Ein paar Wochen vor dem Schwarzen Freitag des Jahres 1929 wurden Aktien mit der ausdrücklichen Ankündigung emittiert, dass keine Dividende ausgeschüttet werde. Die Menschen zeichneten in der Erwartung, dass einiges dahinter stecken müsste. Parallelen kennt man.

Wohlgemerkt: Auch die Ursache der heutigen Krise ist die Politik des billigen Geldes. Die Leichtsinnigkeit der Marktteilnehmer ist die Folge. Denn: Der Markt braucht den Staat zwecks Herstellung der Ordnung. Ohne Ordnung würde jene Anarchie herrschen, mit der die Feinde der Freiheit die Marktwirtschaft gerne verwechseln. Zu dieser Ordnung gehört auch der währungspolitische Rahmen, der ein Monopol des Staates ist.

Was macht die Politik? Sie bekämpft nicht die Ursache, sondern die Folgen des Versagens: Sie subventioniert Banken und spannt ein Netz von Mikroregulierungen. Die Disziplinlosigkeit der öffentlichen Haushalte endet also in der Ausweitung der Staatsmacht. Ohne viel Widerstand akzeptiert die Öffentlichkeit den Verlust der Freiheit des Kapitalmarktes. Leviathan Staat baut seine Macht aus und scheint der Nutznießer seines eigenen Versagens zu sein: Von Staatsbeteiligungen bis hin zur Stärkung der Finanzmarktaufsicht arbeitet der Überwachungsstaat an seiner eigenen Perfektion.

Wie seinerzeit in der Rezession der 30er Jahre fordern verdächtig aufgeregte Politiker sofortige Aktionen. Die 100 Tage des Nicolas Sarkozy erinnern frappant an die ersten 100 Tage des New Deals eines Franklin D. Roosevelt. Vielleicht soll der Aktionismus des französischen Präsidenten auch nur davon ablenken, dass der Europäischen Zentralbank der Franzose Trichet vorsteht, der die zweifelhafte Geldpolitik zu verantworten hat.

Mit Popper treffen wir allerorts die Feinde der offenen Gesellschaft. Das Vertrauen gilt der Autorität, nicht den Menschen. Das Ergebnis wird die Ruhe des Friedhofs sein – Innovations- und Investitionsentscheidungen wird es kaum mehr geben. Man nennt das Rezession.

Auch die Rezession der 30er Jahre hatte seine wesentliche Ursache in einer verfehlten Geldmengenpolitik. Wenn schon ein paar Jahre nach Einführung des Euro die Geldmengenpolitik entglitten ist, dann kann man die Verantwortlichen ruhig daran erinnern, dass weder die Papiergeldwirtschaft noch das Währungsmonopol in Stein gemeißelte Wahrheiten darstellen. Wenn die staatliche Monopolpolitik versagt, könnte man durchaus wieder einmal über Hayeks Konzept konkurrierender Währungen nachdenken. Mehr denn je sind die Freunde der Freiheit gefordert.

1 Kommentar »

  1. Mag. Reinhard Wallmann, Baugasse 10, 4600 Wels, Austria, Fon ++43 7242 673940, Fax ++43 7242 6739419 wallmann@wallmann.at 10.12.2008

    Finanzkrise 2008 –
    „Geldvernichtung“ als Lösungsansatz

    Die Ursache der aktuellen Finanzkrise liegt in der Blasenbildung als Folge der unkontrollierten Geldschöpfung – darin sind sich nahezu alle einig.

    Diese wurde ausgelöst durch zügelloses Konsumverhalten der US-Verbraucher, durch risikoreiche Geschäfte der Banken in Island (und auch anderswo), durch bis heute nirgendwo dargelegte Geschäfte der BayernLB (und anderer), durch Derivate auf Kreditversicherungen und durch die Gier der Manager.

    Um das Wirtschaftssystem zu erhalten muss nun der Staat Haftungen und Kapital bereitstellen, um die reihenweisen Insolvenzen systemrelevanter Banken zu verhindern.
    Dieser Lösungsansatz ist eine unter Insolvenzgefahr und Zeitdruck entstandene Improvisation, deren Folgen niemand kennt.

    Die Angst vor der Deflation und deren Folgen (Hyperinflation, Währungsreform) geht um.
    Wenn man also die Geldmenge als Folge des außer Kontrolle geratenen Systems der Geldschöpfung als Ursache der Finanzkrise ortet, so wäre es konsequent, wenn man sich mit der Geldvernichtung beschäftigte.

    Die Geldtheorie bestätigt uns: der Geldschöpfungsmultiplikator wirkt auch in der entgegengesetzten Richtung.

    Zinssenkungen, Kapitalbereitstellungen und Haftungen sind jedoch zweifellos „inflatorische geldpolitische Instrumente“, die die Geldmenge weiter erhöhen (Reflation).

    Wie also „Geldvernichtung“ betreiben, aber nicht durch Deflation ?

    Man könnte einmal über „negative inflatorische Maßnahmen“ nachdenken, gleichsam den Rückwärtsgang in der Geldschöpfung einlegen, den Geldvernichtungsprozess einer Rückzahlung erzeugen.
    Es ist besser freiwillig und kontrolliert Geldmenge zu vernichten, anstatt gezwungenermaßen durch Insolvenzfolgen der Deflation.

    30% der Kredite werden einfach nachgelassen.
    (Selbstverständlich nur bei jenen, die das auch wollen)

    Wie wirkt sich dies bei den Teilnehmern am Geldsystem – den Notenbanken, den Geschäftsbanken und den Nichtbanken aus?

    – Die Beziehung zwischen Notenbanken und Geschäftsbanken und zwischen Geschäftsbanken untereinander

    Die wechselseitigen Forderungen und Verbindlichkeiten werden in Höhe von z.B. 30% b.a.w. abgegrenzt.
    Es verbleibt der entgangene Deckungsbeitrag aus der Zinsdifferenz (z.B. 1%), über den man sich im Sinne einer „Bankenhilfe“ Gedanken machen muss.

    – Die Beziehung zwischen Geschäftsbanken und Nichtbanken

    Eine Streichung von 30% der Verbindlichkeiten der Nichtbanken führt auch zum gleichen Ergebnis. Die Geschäftsbanken reduzieren im gleichen Ausmaß ihre Zwischenbankverbindlichkeiten und es verbleibt der entgangene Deckungsbeitrag aus der Zinsdifferenz. In diesem Fall ein höherer (z.B. 3%) als der zwischen den Geschäftsbanken untereinander.
    Den endgültigen Niederschlag findet der Schuldnachlass in den Notenbankkonten. Steuerliche Rahmenbedingungen neutralisieren allfällige „Sanierungsgewinne“.

    Im Sinne der Lösung der Finanzkrise ist nun das Staatensystem gefordert, Hilfestellung zu geben, was ja auch geschieht – es sind ja schon bald 50% des BIP (USA 7.400 Mrd. $).

    Was könnte es nun kosten, dem Bankensystem die entgangene Zinsdifferenz zu ersetzen?

    World Bank und EZB helfen uns, die Größenordnungen z.B. des Euroraumes zu erkennen:

    GDP Euro area : 12.179 Mrd. USD / 1,30 = 9.368 Mrd. EUR
    M3 Sept. 2008 : 9.224 Mrd. EUR

    Berechnung: für rd. 10.000 Mrd. € Geldmenge und davon 30% entgangene Zinsdifferenz zwischen Geschäftsbanken und zwischen Geschäftsbanken und Nichtbanken.

    Abgrenzung Zinsdifferenz
    10 000 Mrd. € 30%
    Banken 1% Mrd.€ 3000 Mrd.€ 30
    Nichtbanken 3% Mrd.€ 3000 Mrd.€ 90

    (Da das Verhältnis der Kredite zwischen den Geschäftsbanken und Geschäftsbanken und Nichtbanken nicht vorliegt, wurde die entgangene Zinsdifferenz jeweils in Höhe der gesamten Geldmenge zwischen Geschäftsbanken und zwischen Geschäftsbanken und Nichtbanken berechnet.)

    Die „Bankenhilfe“ läge also zwischen 30 und 90 Mrd. €, das ist soviel wie die BayernLB alleine braucht und weniger als Österreich sofort bereitgestellt hat.
    Diese „Bankenhilfe“ würde jährlich anfallen, aber die mit der Hilfe verbundenen Auflagen müssen eine Sanierung bewirken.

    Die Risikobetrachtung ist eine andere geworden, den verbliebenen Aktiva (abzüglich der risikobehafteten Forderungen) stehen verringerte Verbindlichkeiten gegenüber.
    Die Insolvenzgefahr ist gemindert, kein weiteres Geld wird neuem Risiko ausgesetzt.
    Die Geldschöpfungsmöglichkeiten, auf niedrigerem Niveau, sind wieder gegeben.
    Die Kreditversicherungsrisken sinken.

    Bei den Nichtbanken verbessert sich der Ertrag, da der Finanzierungsaufwand sinkt.
    Dies hat positive Auswirkungen auf die Verkehrswerte.
    Hausbesitzer können sich die Rückzahlung ihrer Hypotheken wieder leisten, der Druck auf den Immobilienmarkt wird geringer.
    Eine Denkumkehr tritt ein, denn die „Gier“, oder besser der „Eigennutz“ als Triebfeder wirtschaftlichen Handelns wird in Richtung „Sanierung und Risikobegrenzung“ gelenkt, um aus der freiwilligen Teilnahme am „Schuldnachlass“ das Bestmögliche zu machen.

    Literatur, Links, Definitionen

    Issing, Otmar; Einführung in die Geldtheorie; Verlag Vahlen, 1995
    http://www.bundesbank.de
    http://www.oenb.at/de/ueber_die_oenb/schulen/das_geld/erscheinungsformen/schoepfung/geldschoepfunggeldvernichtung.jsp
    http://www.macroanalyst.de/afe-kasten-gitalgeld.htm
    http://de.wikipedia.org/wiki/Geldvernichtung

    Klicke, um auf Geldtheorie.pdf zuzugreifen

    http://homepage.univie.ac.at/christian.sitte/PAkrems/zerbs/volkswirtschaft_I/beispiele/inf_b01.html
    http://goldnews.bullionvault.de/Fannie_Freddie_Hadronen_Beschleuniger_Staatsverschuldung
    http://blog.zeit.de/herdentrieb/2008/11/26/wiederholt-sich-das-schulden-deflations-szenarium-von-irving-fisher_442
    http://de.wikipedia.org/wiki/Offenmarktpolitik

    Klicke, um auf offenmarktpolitik_ezb.pdf zuzugreifen

    http://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge

    Klicke, um auf 200811.mb_ezb.pdf zuzugreifen

    http://web.worldbank.org/WBSITE/EXTERNAL/DATASTATISTICS/0,,contentMDK:20399244~menuPK:1192714~pagePK:64133150~piPK:64133175~theSitePK:239419,00.html

    M3:
    Für M1 bis M3 definiert die Europäische Zentralbank[1]:
    M1: (Nov. 2007: 3.860 Mrd. Euro) Sichteinlagen der Nicht-MFIs sowie Bargeldumlauf ohne die Kassenbestände der Kreditinstitute (MFIs);
    M2: (Nov. 2007: 7.307 Mrd. Euro) M1 plus Einlagen mit vereinbarter Laufzeit bis zu zwei Jahren und Einlagen mit gesetzlicher Kündigungsfrist bis zu drei Monaten;
    M3: (Nov. 2007: 8.620 Mrd. Euro) M2 plus Anteile an Geldmarktfonds, Repoverbindlichkeiten, Geldmarktpapieren und Bankschuldverschreibungen mit einer Laufzeit bis zu zwei Jahren
    Die Geldmenge M ist über die Quantitätsformel von Irving Fisher direkt mit der Umlaufgeschwindigkeit V und der Summe aller verkauften Produkte X, multipliziert mit ihren Preisen P, verknüpft:
    .
    In der Praxis wird die Umlaufgeschwindigkeit jedoch nicht direkt gemessen, sondern über die vorangestellte Gleichung berechnet. Dabei wird die Summe aus allen verkauften Produkten und ihren Preisen mit dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) gleichgesetzt:
    V = BIP / M.

    OENB:
    Geldschöpfung/ Geldvernichtung
    Aus dem bisher Gesagten geht hervor, dass Zentralbank (Zentralbankgeldschöpfung) und Kreditinstitute (Giralgeldschöpfung) Träger der Geldschöpfung sind.
     Das Gegenteil der Geldschöpfung wird – sehr einprägsam – als „Geldvernichtung“ bezeichnet. Wenn beispielsweise ein Kreditinstitut von der OeNB ausländische Zahlungsmittel erwirbt und mit Euro-Banknoten bezahlt, verlieren diese bei der Hereinnahme durch die Zentralbank ihre Geldeigenschaft. Bei der OeNB eingezahlte Banknoten haben keine Zahlungsmittelfunktion mehr. Sie sind streng verrechenbare Drucksorten wie vor ihrer Ausgabe. 
    …mehr>>http://www.oenb.at/de/ueber_die_oenb/schulen/das_geld/erscheinungsformen/giralgeld/buch-_oder_giralgeld.jsp

    Kommentar von reiwa — Dezember 14, 2008 @ 12:13 am | Antworten


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