ICH BIN SO FREI. Freiheit – Verantwortung – Eigentum – Politically Incorrect

Oktober 23, 2008

Stopp dem Etatisten-Tsunami

Filed under: Finanzkrise,liberale Theorie,linke Irrungen — Patrick Minar @ 11:40 am

Bäumt sich eine der gewaltigen Tsunami-Flutwellen auf, gibt es kaum mehr Rettung für die hilflosen Menschen, die am scheinbar sicheren Ufer auf ihr Schicksal warten. Hilfe bieten eigentlich nur technisch aufwendige Frühwarnsysteme. Leider verfügen nur die wenigsten der gefährdeten Weltgegenden über solche Abwehmechanismen. Genauso verhält es sich mit der sich im Zuge der aktuellen Finanzkrise in unglaublichem Ausmaß aufbäumenden Flutwelle staatlicher Eingriffe, die die letzten Reste unserer freien Gesellschaft hinwegzuschwemmen droht. Über wirksame Abwehmechanismen scheinen wir auch nicht zu verfügen.

Die angebotenen Analysen der größten Wirtschaftskrise seit 1929 sind sich einig. Schuld ist ein schrankenloser Kapitalismus und eine systemimmanente Schwäche einer freien Wirtschaftsordnung, dessen Hauptparameter Gier, Egoismus und Skrupellosigkeit sind. Die Lösung ist demnach logischerweise das heilbringende Wirken staatlichen Handelns, da nur die selbstlosen, sozial denkenden und von Partikularinteressen freien, demokratisch geadelten politischen Vertreter und Institutionen wirklich wissen, was nun zu tun ist.

Aus liberaler Sicht ist die Situation erschütternd. Die Niederlage scheint total, ein ideologisches Frühwarnsystem existiert höchstens zur Abwehr des überaus bedrohlichen Neofaschismus, der obrigkeitsstaatliche Etatisten-Tsunami scheint jedoch unabwendbar. Globale Kontrollinstanzen, Verstaatlichungen und neue Steuern sollen den Markt bändigen und Sicherheit und Gerechtigkeit zurück in die Welt bringen. Alle Dämme scheinen zu brechen.

Es gibt sie jedoch, jene freiheitsliebenden Menschen, die das Individuum in seiner Einzigartigkeit schätzen, nach wie vor auf die positive Kraft der freien Marktwirtschaft vertrauen und sich nicht durch Wahlgeschenke kaufen lassen.

Es gibt sie, die Vertreter einer liberalen Ökonomie, die seit Jahren sehr konkret die aktuellen Probleme vorhergesagt haben und die sehen, dass wir vor den Trümmern staatlichen Versagens und nicht jenem der Freiheit stehen, waren doch staatliche Institutionen für die ungezügelte Geldmengenausweitung und die Niedrigzinspolitik verantwortlich.

Es gibt Menschen, die wissen, dass die achso-kapitalistischen Institute wie Fannie Mae und Freddy Mac in Wahrheit halbstaatliche Unternehmen waren, die sozialpolitische Ergebnisse hervorzubringen sollten, die am freien Markt nie entstanden wären.

Ebenso gibt es Personen, die es für einen Skandal halten, dass durch steuergeld-finanzierte Rettungsaktionen Privatbanken gerettet werden und so das wichtige Element der Marktbereinigung ausgehebelt wird.

Nicht zu vergessen sind jene Warner, die immer schon der Meinung waren, dass entgegen des politischen und ökonomischen Mainstreams Sparen wichtiger als Konsumieren ist – egal ob im privaten oder öffentlichen Bereich.

Für all jene Vertreter der Freiheit ist es zurzeit sehr schwierig. Sagte ein absolutistischer Monarch von gestern noch „L´Etat c´est moi“, sagen Politiker, Volkswirte und Journalisten von heute „L´Etat c´est tout“. Alles ist politisch, der Staat ist und kann alles. Dennoch gibt es sie, die alternativen Stimmen. Diese finden jedoch nur schwierig Gehör, da ihr Menschenbild und die daraus resultierende politische Philosophie sehr realistisch ist. Und das bedeutet nicht planbar, nicht politisch steuerbar und somit für Politiker und Intellektuelle nicht brauchbar.

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